Vorwort
[STANDARD: GRI 2-22]
Die bremischen Häfen zählen zu den wichtigsten Universalhäfen in Europa. Egal ob Container, Autos, Stück- und Massengüter, Gefahrgut oder Projektladung – die Terminals an den Standorten Bremen und Bremerhaven arbeiten mit nahezu jeder Art von Ladung.
Ein Thema erstreckt sich heute wie ein grünes Band über alle Bereiche: „Nachhaltigkeit“ ist rund um die Kajen längst weit mehr als nur „nice to have“-, sondern mittlerweile Grundprinzip aller Hafenentwicklungsüberlegungen an der Weser.
Zudem ist Nachhaltigkeit längst ein echter Wettbewerbs- und Wiedererkennungsfaktor, mit dem die bremischen Häfen, die eben aus weit mehr als „nur“ Kajen und Hafenanlagen bestehen, mittlerweile fest verknüpft sind. Allein 38 Prozent der zum Sondervermögen Hafen gehörenden Gesamtfläche machen heute ausgewiesene Naturschutzgebiete aus, die als Kompensation für die in den Häfen unvermeidlichen Eingriffe in die Natur geschaffen wurden. Erst im vergangenen Jahr konnte beispielsweise an der Unteren Lune ein weiteres dieser Projekte umgesetzt werden: Entlang des Flusses sind mehrere Seitengewässer eingerichtet worden. Entstanden ist so eine 6.000 Quadratmeter große Seenlandschaft, als Laichgebiet für seltene Fischarten.
Aber nicht nur durch derartige Projekte, sondern auch durch ein neues Kongressformat konnte bremenports im Jahr 2023 das Nachhaltigkeitsprofil der bremischen Häfen weiter schärfen: Bei der Premiere der ENVOCONNECT im Herbst vergangenen Jahres trafen erstmals Nachhaltigkeitsakteure aus der Hafen- und Logistikwirtschaft zusammen – und anschließend waren sich alle Beteiligten einig: 2024 soll die ENVOCONNECT als Plattform, auf der sich Wissenschaft und (Hafen-)Wirtschaft begegnen und austauschen, fortgesetzt werden.
Mehr als deutlich wird in diesem, jetzt vorliegenden Bericht: Nachhaltigkeit und Häfen sind alles andere als ein Gegensatzpaar. Im Gegenteil: Ein zukunftsfähiger Hafen ist nicht nur in Punkto „gute Arbeit“ nachhaltig, sondern auch eine Säule des Klimaschutzes.
Genau daran arbeiten die Hafencommunity und die Hafenmanagementgesellschaft in verschiedenen Projekten - beispielsweise im Überseehafen, wo sich alle gemeinsam dem ambitionierten Ziel verschrieben haben, ab 2035 einen CO2-neutralen Betrieb zu gewährleisten. Parallel laufen die Planungen für den Energyport – insbesondere auch der Erkenntnis folgend, dass die Energiewende und deren Offshore-Ausbauziele ohne entsprechende Hafeninfrastruktur schlicht nicht umsetzbar sind.
Schon an diesen, wenigen Beispielen wird deutlich: Die Nachhaltigkeitsinitiativen und -projekte rund um die Kajen sind mittlerweile so vielfältig wie unsere Häfen selbst. Das Positive dabei: Auch wenn noch ein gutes Stück Weg vor uns liegt, haben sich alle Akteure gemeinsam auf den Weg gemacht – hin zum nachhaltigen Hafen der Zukunft.
Jetzt aber wünschen wir Ihnen zunächst einmal viel Spaß und Erkenntnisgewinn bei der Lektüre des Nachhaltigkeitsberichts für die Berichtsjahre 2022 und 2023.
Kristina Vogt
Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation der Freien Hansestadt Bremen
Robert Howe
Geschäftsführer
bremenports GmbH & Co. KG