Digitalisierung & Smart Port
bremenports GmbH & Co. KG

      

[STANDARDS: GRI 103-1, 103-2, 103-3 und QM Hafen]

Der Anstoss zum Handeln

Die maritime Wirtschaft ist im Wandel. Herausforderungen wie steigendes Handelsvolumen oder geschlossene Häfen aufgrund der Corona Krise sorgen für weltweite Lieferengpässe und zwingen Häfen sich weiterzuentwickeln, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Die Weiterentwicklung von Häfen zu SMART-Ports, indem die Effizienz durch neuste Technologien verbessert wird,  erhöht ihre Kapazitäten. Denn immer kürzere Umschlagszeiten, reibungslose Prozesse und transparente Kommunikation sind mittlerweile eine Voraussetzung und werden von allen Beteiligten erwartet. Die bremischen Häfen wollen diese digitale Transformation zum SMART-Ports schnell angehen, um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.

Unsere Ziele sind...

  • IT-Verfügbarkeit > 98 % erhalten 
  • Unter dem Begriff "Smart Port" eine Innovationskultur in den bremischen Häfen aufbauen 
  • Digitalisierung der Seeschifffahrt 
  • Digitalisierung der Binnenschifffahrt 
  • Digitalisierung der Hafeneisenbahn 

Unser Vorgehen

Häfen stellen komplexe und vielschichtige Systeme dar, die eine Vielzahl von Akteuren aus privatwirtschaftlicher und öffentlicher Hand, internationalen Konzernen und kleinen Mittelstandsunternehmen sowie verschiedener Interessensgruppen und Verbände umfassen. Die Sichtweisen, Erfahrungen und Expertisen dieser Akteure sind unerlässlich bei der Entwicklung eines hafenspezifischen SMART-Port Konzepts. Nur, wenn innerhalb des Hafensystems ein gemeinsames Verständnis über Ziele und Inhalte des SMART-Port Konzepts besteht und ein breites und tiefes Vertrauen herrscht, lässt sich ein entsprechendes Zielbild und der Weg dorthin gemeinschaftlich gestalten. Dieser Konsens erhöht die Wettbewerbsfähigkeit und trägt zur zukunftsfähigen Entwicklung bei.

bremenports ist hierzu in verschiedenen Bereichen aktiv, um die gesetzten Ziele zu erreichen und die Digitalisierung im Hafen voranzutreiben.

 

IT-Verfügbarkeit erhalten

Unsere internen Abläufe sind so gestaltet, dass unsere IT-Hotline rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr besetzt und funktionsbereit ist. Unser Ziel ist es, durch eine Erfolgsquote von mehr als 98,5 % unsere Datensicherheit zu erhöhen und technisch arbeitsfähig zu bleiben. Im Berichtsjahr 2021 lag unsere Quote bei 99,82 %. 

 

Entwicklung SMART Port

Um die Sichtweisen aller Hafenakteure bei der Entwicklung und Einführung eines "Smart Port" mit einzubeziehen und Raum für Austausch, Diskussion und neue Ideen zu bieten, wurde vorab eine SWOT-Analyse mit Handlungsoptionen entwickelt. Die Analyse wurde im Januar 2022 in Auftrag gegeben. Projektpartner von bremenports ist hier die KPMG Deutschland.

Insgesamt wurden für die SWOT-Analyse 133 Stakeholder der bremischen Häfen aus unterschiedlichen Bereichen zur Wettbewerbsfähigkeit, Innovationsfähigkeit und zu den Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Bremischen Häfen um ihre Einschätzung gebeten. Ergänzt wurden die Online-Befragungen mit Hilfe von Telefon-Interviews, auch mit Akteuren aus anderen Häfen, um die bremischen Häfen besser im internationalen Kontext einordnen und die Innovationsfähigkeit der bremischen Häfen bewerten zu können.

Die daraus resultierenden Ergebnisse und Kernaussagen der Stakeholder_innen stellen zusammen mit einem Wettbewerbsvergleich in Bezug auf SMART-Port die Grundlage für das entwickelte Zielbild und die Roadmap mit den entsprechenden Handlungsempfehlungen. Letztlich sollen die Ergebnisse in das SMART-Port Konzept 2022 einfließen und eine Grundlage für weiterführende Entscheidungen bilden.

Im Rahmen des Konzeptes werden Kooperationen mit Hafenakteuren mit dem Ziel die digitalen Vernetzung voranzutreiben und gemeinsam neue Projekte zu entwickeln. Hierbei ist ein weiterer wichtiger Schritt ist die gezielte Suche nach Partnern wie Universitäten, Start-ups und Technologieunternehmen, um SMART-Port Herausforderungen besser zu bewältigen. Zudem sind in den bremischen Häfen SMART-Port spezifische Nachhaltigkeitsmaßnahmen geplant. Diese könnten z.B. die Erhöhung des Bahnanteils, die Prüfung von Einsatzmöglichkeiten neuer Technologien für nachhaltige Ziele oder die Entwicklung von ökologischen KPIs sein.

 

Digitalisierung der Seeschifffahrt

Digitale Außenweser

Schifffahrt und Häfen sind heute mehr denn je miteinander vernetzt und als wesentliche Bestandsteile internationaler Lieferketten hinsichtlich ihres Ablaufs gemeinsam zu betrachten. In einer komplexeren und immer dynamischeren Marktumgebung gewinnen Themen der Lenkung und Steuerung von Schiffsverkehren immer mehr an Bedeutung. Es kommt vor allem darauf an, in den jeweiligen Revieren alle Aspekte der Schifffahrt möglichst passgenau mit den vielfältigen Prozessen öffentlicher wie privater Akteure in den Häfen zu synchronisieren.

Darüber hinaus führt das allgemeine Schiffsgrößenwachstum im Containerverkehr vermehrt zu Schiffsanläufen mit Tiefgangs-Einschränkungen auf der Außenweser. Dies wiederum führt zu einem gesteigerten Bedarf, die Schiffe verschiedener Kunden bestmöglich zu koordinieren, um die engen Zeitfenster einzuhalten. Eine aktive Schiffskoordination auf der Außenweser wird unter dem Stichwort „Digitale Außenweser“ seit geraumer Zeit auch seitens einiger Kunden / Reedereien befürwortet. Eine Koordination der verschiedenen involvierten Parteien soll zur Verbesserung des Verkehrsflusses beitragen und bei allen am Hafen- und Schiffsbetrieb Beteiligten die Ressourcenplanung optimieren, Treibstoffverbräuche senken und Kosten reduzieren. Gleichseitig soll die Wettbewerbsfähigkeit Bremerhavens und der Häfen an der Weser insgesamt gesichert werden.

Bremerhaven und das Revier der Außenweser verfügen bislang über keine nautische Terminal-Koordinierung bzw. vergleichbare smarte Lösungen, was sich in der verschärften Konkurrenz unter den europäischen Häfen zunehmend als Wettbewerbsnachteil erweist. Im Rahmen eines Vorprojektes wird exemplarisch eine Verkehrsablaufoptimierung auf der Außenweser geprüft und ein vorzugswürdiges Betriebskonzept ausgearbeitet. bremenports arbeitet für dieses Vorprojekt mit EUROGATE und dem Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC) zusammen. 

 

Digitalisierung der Binnenschifffahrt

Forschungsprojekt IW-NET

bremenports beteiligt sich an dem Projekt IW-NET (kurz für „Innovation-driven Collaborative European Inland Waterways Transport Network”) gemeinsam mit 25 anderen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und öffentlichen Organisationen aus den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Spanien, Italien, Österreich, Griechenland, Rumänien und Deutschland. Das Gemeinschaftsprojekt beschäftigt sich mit der Frage, wie digitale Dienste, also Web-Anwendungen oder mobile App, eine nachhaltigere und wettbewerbsfähigere Binnenschifffahrt ermöglichen sowie den Bremer Hafenstandort fördern können.

Eine europaweit angelegte Umfrage, durchgeführt vom ISL und bremenports zeigte, dass besonders die nautischen Bedingungen, geringe Wartezeiten, die Verfügbarkeit von Liegeplätzen, effiziente Abrechnungsprozesse, die Verfügbarkeit von Informationen, sowie die Kommunikation zu den großen Stärken Bremens gehören.

IW-NET Logo

Als Optimierungsmöglichkeiten wurden identifiziert: der Wunsch nach einer Online-Anmeldung im Hafen, einem unkomplizierten Zugang zu Landstromanlagen, die Übersicht über die eigenen Hafenaufenthalte mit Hilfe eines Kundenportals, Buchungsmöglichkeiten für Liegeplätze und Schleusungen oder Informationen über Brückendurchfahrtshöhen und Dienstleistungen im Hafen.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.

 

Digitalisierung der Hafeneisenbahn

Prinos

Angesichts der stetigen Steigerung der abzuwickelnden Zugverkehre ist der Einsatz einer neuen und leistungsfähigen IT-Struktur für die operative Betriebsführung der Hafeneisenbahn dringend erforderlich. Bei dem Projekt PRINOS handelt es sich um das neue Port Railway Information System der Bremischen Hafeneisenbahn, das von einer Projektgruppe aus Vertreter_innen von bremenports, SWH, DB Netz AG und dbh Logistics IT AG (Softwareentwickler) begleitet wird. Projektstart war im September 2018, die Systemeinführung ist bis Ende 2022 geplant.

Prinos Logo

PRINOS verknüpft die Module Betriebsplanung, Disposition, Abrechnung, Statistik und Kundenportal und kann künftig auch weitere Schnittstellen, wie z.B. die Schnittstelle zu TAF-TSI (Telematics Aplications for Freight Services), integrieren. Durch die gemeinsame Datenplattform werden sich die Datentransparenz sowie die Datensicherheit erhöhen. Das automatisierte System führt sowohl zur Prozessoptimierung im Betriebsablauf als auch zum Zuwachs an Prozessqualität und –stabilität. 

Das Kundenportal lässt die Eisenbahnverkehrsunternehmen, Rangierdienstleister sowie die Terminalbetreiber am Prozess Betriebsführung der Bremischen Hafeneisenbahn teilhaben. Über das Kundenportal haben die beteiligten Parteien sowohl die Möglichkeit, Daten an das System der Bremischen Hafeneisenbahn zu übertragen, als auch den aktuellen Status ihrer Vorgänge einzusehen. Diese Funktion führt zu einer höheren Kundenzufriedenheit, einer höheren Produktivität im Bereich der gesamten Infrastruktur der Hafeneisenbahn und schafft zusätzlich einen Wettbewerbsvorteil für die bremischen Häfen.

Entscheidend für den Projekterfolg ist die frühzeitige Einbindung von Kund_innen und Nutzer_innen durch die "Projektgruppe Prinos". Das Projekt stellt einen Meilenstein für alle Akteure, die mit dem Verkehrsträger Schiene zu tun haben, dar. Es findet eine Vernetzung der verschiedenen Betroffenen statt – auch technologisch.

Nähere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Unsere Maßnahmen

Digitalisierung & Smart Port
Ziel Maßnahmen SDG Zeithorizont Status 2022
IT-Verfügbarkeit > 98 % erhalten  Voraussetzungen für die 24/7 IT-Verfügbarkeit schaffen, um die 100%ige Hafenverfügbarkeit gewährleisten zu können.

fortlaufend fortlaufend
Unter dem Begriff "Smart Port" eine Innovationskultur in den bremischen Häfen aufbauen  Handlungsoptionen zum Thema "Smart Port" mit Hilfe einer SWOT-Analyse entwickeln (durchgeführt von der KPMG unter Einbindung diverser Stakeholder) 


2022 in Bearbeitung 
Eine Smart Port Community gemeinsam mit Stakeholder_innen aufbauen, in der Ideen und Projekte der in der SWOT-Analyse identifizierten Handlungsoptionen initiiert werden  2022 in Planung 
Digitalisierung der Seeschifffahrt  Unser Projekt "Digitale Außenweser" hat das Ziel, die Verkehrsflüsse der Außenweser zu digitalisieren, um Effizienzsteigerungen, Zulaufsteuerung, Verkehrsträger und Güterströme zu optimieren und zu synchronisieren 


2022 in Bearbeitung 
Einführung einer automatisierten Lotsabrechnung, die alle beleggebundenen Arbeiten der Abrechnung von Fahrzeugen und Nebenleistungen digitalisieren soll, um die Bearbeitungszeit zu senken und die Datensicherheit zu erhöhen 2022 in Bearbeitung 
Digitalisierung der Binnenschifffahrt  Mitwirkung am Projekt "binntelligent" zur Prozessoptimierung der Binnenschifffahrt mittels App-Entwicklung (federführend ist das Institut für Seeschifffahrt und Logistik (ISL) unter Mitwirkung von bremenports)


2021 abgeschlossen, Folgeprojekt beantragt 
Mitwirkung am Projekt "IW-NET" zur Konzeptionierung und Umsetzung von Digitalisierungsprozessen für die Binnenschifffahrt mit Hilfe der Entwicklung einer Binnenschifffahrts-App und Web-Anwendung 2023 in Bearbeitung 
Digitalisierung der Hafeneisenbahn  Unser Projekt "Prinos" hat das Ziel, die Verkehrsflüsse im Bereich der Eisenbahn zu optimieren und automatisieren 


2022 in Bearbeitung